Über HARMONICE MUNDI
 

Martin Jacobi

geboren 1958 in Erlangen,


 

studierte in Nürnberg, Köln und Amsterdam
bei Pavel Giliov und Günter Ludwig.

Meisterkurse bei Vitalij Margulis.

[Martin Jacobi]


 

 

“...brillante Höhenflüge...”

(Rheinische Post)

“...begeisterte und begeisternde Interpretation...”

(Erlanger Tageblatt)

“...Martin Jacobi war wieder der technisch versierte, musikalisch sichere und einfühlsame, aber auch temperamentvolle Begleiter am Klavier...”

(Hohenloher Tageblatt)


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Seltenes Erwachen

 

Auf sich selbst verwiesen

dringt ein der Ton.

Reicher Nacht Lohn?

Es weichen die Riesen.

 

Schwankendes Umher - 

Die Geige bildet, webt.

In Rückzeit niederschwebt

Silberhell von ungefähr.

 

Klingender Begleiter,

Echo-Ton der Frühe...

Zupfend Galoppieren

 

Schimmel nahen, Reiter.

Aufschwung freie Mühe.

Leises Musizieren.

 

Thomas Cilenšek, Dichter & Schriftsteller, Murrhardt

 

Magnus Schlichtig

www.magnus-schlichtig.de

geboren 1959 in Tuttlingen,

 

studierte in Karlsruhe, Aachen,
Düsseldorf und Köln Violine.

Meisterklasse bei Sandor Vegh,
Norbert Brainin und Nathan Milstein.

[Magnus Schlichtig]


“...vergeistigtes Spiel, auf geigerisch philosophischen Pfaden...”

(Mannheimer Morgen)

“... schwärmerische Gefühlstiefe, atmosphärisch ergreifend...”

(Hohenloher Tageblatt)

“...In Magnus Schlichtigs Händen wird die Violine zur Zaubergeige, so weltentrückt-hingebungsvoll handhabt er das Instrument und sein makelloses Spiel entspricht dieser Verzücktheit...”

(Fränkische Landeszeitung)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Aspekte der Geigenhaltung

 

   Aspekte der Geigenhaltung

  

 

  Aspekte der Geigenhaltung

 

 

   Aspekte der Geigenhaltung

 

 

Laudatio

 

 

Wie oft sah ich die Wolken in den Höhn,

Wie oft sah ich der Vögel wohlbewegte Flüge,

Doch daß ein Saitenspiel so schwungvoll schön

Solch duft´gem Heimatsein genüge

Hat mich ganz neu betroffen.

 

 

Und wie die Wasser aus den Ursprungsgründen

Ganz Strömung werden durch ihr Wellenspiel,

Will eine Tonflut in die Fülle münden,

Wo Augenblick als Quell und Ziel

Lehrt ew´ge Form erhoffen.

 

So mag auch, was in mir als Blut errauscht,

Bis in die Knochen als Gestalt mich stellt,

Beseelt erwachen, wenn es lauscht und lauscht

All dieser klangerschloßnen Welt,

Die hier wird herzensoffen.

 

Von Erich Renner/Augsburg, anläßlich des Harmonice Mundi-Treffens am 17. 7. 2005 in Kirchberg/Weckelweiler

 

 

 

 

...Martin Jacobi und Magnus Schlichtig (beide mehrfache Preisträger bei Jugend musiziert) lernten sich während des Studiums in Aachen und Köln in den frühen 80er Jahren kennen. Sie belegten in Köln zusammen das Fach Kammermusik in der Meisterklasse Amadeus-Quartett bei Norbert Brainin.

 

Originalität und Werktreue

Magnus Schlichtig und Martin Jacobi sind der Ansicht, daß Werktreue bedeutet, nach den Quellen zu forschen, aus denen die großen Komponisten schöpften und schöpfen. So liegt die Höhe des Kammertons weniger in der historischen Manier begründet als im musikalischen Wesen (Harmonice mundi), und im Verhältnis des Menschen zur Musik, welches sich auch im musikalischen Bau des menschlichen Körpers abspiegelt!

 

Atmosphärisch inspirierte Programmpunkte und Improvisation
Harmonice Mundi läßt offen, außer den geplanten Programmpunkten, weitere Stücke in ein Konzert aufzunehmen - aus der Atmosphäre des Augenblicks inspiriert. Diese Einbeziehung der Gegenwart und Unmittelbarkeit kann durch Improvisation weiter verstärkt werden!
   Das Publikum ist aufgerufen, Themen (Zeitfragen) zu formulieren, zu denen
Harmonice Mundi improvisieren wird.
Musik kann in tiefere geistige Schichten führen, als dies gewöhnlichen Gedanken oft möglich ist. Beethoven sagte hierzu:
Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie. (Musikalische Erlebnisse in Gedanken zu übersetzen kann sehr aufschlußreich sein!) Es soll Improvisation nicht höher bewertet werden als die Kompositionen der Meister, sondern als eine Akzentuierung des Augenblicks gegenüber dem Ewigen, und somit eine Verdichtung der Berührung mit dem Reich der Musik.

 

Nicht nur die großen Kirchenmusiker wie Bach, Händel, Vivaldi, sondern auch schäumende Romantiker wie Brahms, Verdi, Dvorák, haben immer deutlich gemacht, daß sie ihre Inspiration auf der Basis christlicher Religion schöpfen. Daraus ergeben sich Interpretationsmöglichkeiten über die historische Originalität und Texttreue hinaus aus der geistigen Kommunion immer wieder neu und damit auch unterschiedlich, was gegenüber der “abgeschlossenen” eine fließende, “offene Perfektion” bedeutet. Andererseits spielen auch äußere Einflüsse wie Jahres- und Tageszeiten und Witterung eine Rolle (unter anderem Auswirkung auf Stimmung und Ansprache der Natursaiten), was in seltenen Fällen eine kurzfristige Programmänderung nötig machen kann.

 

Die Intonation, die auf C2=16Hz (bzw. c´=256Hz) aufbaut, gehört zu den besonderen Eigenschaften vom Harmonice Mundi. Der Geiger intoniert untemperiert - trotz der in Anlehnung an Grammateus/ Renold (ungleichschwebend) temperierten Klavierstimmung. Diese im höheren Sinne “reine Intonation”, die häufig nicht mit der Höhe des Klaviertons genau zusammenfällt, bringt der Musik viele Ausdrucksnuancen, die ursprünglich zur klassischen Musik gehören. (Denn warum sonst würde man b- und Kreuztonarten unterscheiden?)

 

Außerdem erlauben sich die Interpreten, ihrer individuellen Werkauffassung gemäß, gelegentlich dionysische Elemente bis in die Intonation (größere Vielfalt der Tonhöhe) zum Ausdruck zu bringen. Darin zeigt sich ein Musikverständnis, welches klassische Musikkultur nicht auf das Abendland beschränken will, sondern in dem sich östliche und westliche Kulturimpulse berühren und befruchten - ganz im Sinne Goethes, der in seinem “West-östlichen Divan” ausruft:

 

Wer sich selbst und andere kennt
Wird auch hier erkennen:
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.